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Soziales Faulenzen: Soziales Faulenzen oder Social Loafing bezeichnet in der Psychologie das Phänomen, dass Menschen sich weniger anstrengen, wenn sie in einer Gruppe arbeiten, als wenn sie allein arbeiten. Diese geringere Anstrengung kann auf die Annahme zurückgeführt werden, dass andere ihren mangelnden Beitrag kompensieren werden. Social Loafing verdeutlicht die Auswirkungen der Gruppendynamik auf die Motivation und Leistung des Einzelnen. Siehe auch Soziale Gruppen, Soziales Verhalten, Verhalten, Gruppenverhalten, Kooperation, Trittbrettfahrer.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Kipling D. Williams über Soziales Faulenzen – Lexikon der Argumente

Haslam I 23
Soziales Faulenzen/Social Loafing/Karau/Williams: Auf den ersten Blick könnten Social Facilitation und soziales Faulenzen entgegengesetzte Effekte sein, da die Anwesenheit anderer typischerweise den Aufwand im Falle der Erleichterung (facilitation) stimuliert, ihn aber im Falle des Faulenzens reduziert. Diese Inkonsistenz lässt sich jedoch leicht lösen, indem man die Art der anderen Anwesenden zur Kenntnis nimmt (Harkins, 1987(1)). Insbesondere in der Forschung zu Social Facilitation sind die anderen Anwesenden Beobachter, Co-Akteure oder Zuschauer, die das Potenzial für ein erhöhtes Arousal (Zajonc, 1965)(2) (>Social Facilitation/Zajonc), Bewertung (Cottrell, 1972)(3) oder Ablenkung (Baron, 1986)(4) im Verhältnis zu dem, was allein erlebt wird, schaffen. Andererseits sind in der sozialen Faulenzerforschung die anderen Anwesenden Mitarbeiter oder Teamkollegen, was den Einzelnen die Möglichkeit gibt, ihre Bemühungen im Vergleich zu dem, was sie beitragen könnten, zu reduzieren, wenn sie allein für eine gute Leistung bei dieser Aufgabe verantwortlich sind (Karau und Williams, 1993(5)).

1. Harkins, S.G. (1987) ‘Social loafing and social facilitation’, Journal of Experimental Social Psychology, 23: 1–18.
2. Zajonc, R.B. (1965) ‘Social facilitation’, Science, 149: 269–74.
3. Cottrell, N.B. (1972) ‘Social facilitation’, in C.G. McClintock (ed.), Experimental Social Psychology. New York: Henry Holt & Co. pp. 185–236.
4. Baron, R.S. (1986) ‘Distraction-conflict theory: Progress and problems’, Advances in Experimental Social Psychology, 19: 1–36.
5. Karau, S.J. and Williams, K.D. (1993) ‘Social loafing: A meta-analytic review and theoretical integration’, Journal of Personality and Social Psychology, 65: 681–706.

Steven J. Karau and Kipling D. Williams, “Social Facilitation and Social Loafing. Revisiting Triplett’s competition studies”, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

WilliamsB I
Bernard Williams
Ethics and the Limits of Philosophy London 2011

WilliamsM I
Michael Williams
Problems of Knowledge: A Critical Introduction to Epistemology Oxford 2001

WilliamsM II
Michael Williams
"Do We (Epistemologists) Need A Theory of Truth?", Philosophical Topics, 14 (1986) pp. 223-42
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017

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